Dies ist die Seite der Kinder, die die Veranstaltung "Märchen im Westpark" besucht haben. Habt ihr Bilder gemalt und möchtet ihr, dass sie hier veröffentlicht werden? Oder wollt ihr uns schreiben, wie es euch gefallen hat? Bitte per Mail an: wege.geschichten@gmail.com. Bitte mit Einverständnis zur Veröffentlichung. Mit oder ohne Vorname, Alter des Kindes.
Gemeinsam eine Geschichte erfinden, da kommen überraschende Geschichten dabei heraus. Die Kinder hatten gemeinsam mit der Märchenerzählerin Svetoslava Manolova folgende Geschichte erfunden:
Vor langer Zeit oder vielleicht doch nicht vor so langer Zeit! Da lebte auf dem Mond in einem Schloss eine Fee. In dem Schloss war alles blau und auch die Gewänder der Fee und ihr Zauberstab waren in solch einer Farbe. Auch besaß sie einen blauen Drachen, auf dem sie fliegen konnte. Nicht weit von diesem Ort entfernt lebte in einem Hexenhaus eine böse Hexe. Bei ihr war nichts blau, sondern es war alles rot. Auch ihr Drache war rot. Sie hasste die blaue Fee und konnte ihre Farben nicht ausstehen. Jeden Tag ärgerte sie sich über sie und warf dem Schloss wütende Blicke zu.
Auf dem Mond gab es keine Tiere. Das machte die Fee traurig, denn sie mochte Tiere sehr gerne. Also beschloss sie eines Tages zur Erde zu fliegen und von dort ein Pferd und eine Giraffe zu holen. Auch die blaue Krone wollte sie mitbringen. Sie stieg auf den Rücken ihres Drachen, nahm ihre blaue Rakete mit und machte sich auf den Weg zur Erde.
Die Hexe hatte von dem Vorhaben der Fee gehört. Nun stieg sie ihrerseits auf den roten Drachen, holte ihre Rakete und flog hinter der Fee her. Denn sie mochte keine Tiere leiden und wollte verhindern, dass die Tiere auf dem Mond lebten. Die blaue Krone aber wollte sie für sich selbst haben. Denn dann würde sie Macht über alles, was auf dem Mond ist, erlangen.
Sie flog nun durch das Weltall und um sie herum waren nur die Sterne. Bald aber sah sie schon die Fee und kam ihr immer näher und näher. Wie sie ihr nun ganz nah war, nahm sie den Zauberstab und sprach einen Spruch. Die Fee war plötzlich wie zu Stein erstarrt und konnte sich nicht bewegen. Die Hexe frohlockte schon.
Die Fee konnte aber ein paar Finger bewegen. Mit ihnen berührte sie ihren Zauberstab. Sie nahm all ihre Kraft zusammen und flüsterte einen Zauberspruch. Ganz leise war er zuerst und schwach. Die Fee aber gab nicht auf. Und bald wurde aus dem kleinen Zauber ein ganz großer. Da konnte sie sich bewegen und ein Funke sprang zu dem roten Drachen. Da flog er auf und davon und ließ die Hexe alleine zurück. Sie aber humpelte davon und musste schauen, wie sie nach Hause kam.
Die Fee flog nun aber zur Erde, fand dort ein Pferd und eine Giraffe, die sie mitnehmen konnte. Dann holte sie auch noch die blaue Krone. Tiere stiegen in die blaue Rakete ein und neben ihnen stand die schöne Krone. Die Fee stieg auf den blauen Drachen. Dann flogen alles zusammen zu dem Mond.
Nun lebten sie dort glücklich und zufrieden und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Die Hexe aber, die humpelt immer noch durch das Weltall und versucht nach Hause zu kommen.
„Märchen im Westpark“
Eine Geschichte gemeinsam mit den Kindern erfunden mit Svetoslava Manolova, der Märchenerzählerin.
Sonntag, den 11.08.2024
Der Prinz und das silbrige Pferd
Vor langer Zeit lebten auf einem wunderschönen und bunten Schloss, das auf einem Berg stand, ein König und eine Königin mit ihrer großen Ritterschaft. Dort wohnte auch ihr Sohn. Der Prinz trug eine Krone, hatte ein Schwert umgebunden und um seine Schultern hing ein Umhang.
Die königlichen Ställe waren leer, kein Pferd hörte man dort wiehern, schnaufen oder mit den Hufen scharen. Auch war niemand da, der die silberne Kutsche, die mit goldenen Zeichen verziert war, fahren konnte.
Der Prinz beschloss in die Welt zu gehen und das silbrige Pferd mit dem goldenen Sattel zu finden und nach Hause zu bringen. Denn nur dieses konnte die schöne Kutsche ziehen. Mit sich nahm er ein Zauberbuch das ihm helfen und ihn beschützen sollte.
Dann zog der Prinz fort. Zuerst ging er gemächlich und besah sich die Welt. Weil er aber gut rennen konnte, rannte er auch schon bald los. Er lief über die ganze Welt.
Bis er vor sich ein Tal sah. Dort grasten viele Pferde unter ihnen war auch das silbrige Pferd mit dem goldenen Sattel. Da freute sich der Prinz, er meinte schon am Ziel zu sein. Als plötzlich ein starker Wind aufkam. Er wehte aus allen Richtungen und war so heftig, dass der Prinz sich kaum von der Stelle rühren konnte. „So kann ich nicht in das Tal gelangen!“ dachte er bei sich.
In seiner Not nahm er sein Zauberbuch hervor. Mit aller Kraft versuchte er es aufzuschlagen. Der Wind aber hinderte ihn daran. Plötzlich schlug das Buch von alleine eine Seite auf. Dort stand ein Zauberspruch und der Prinz las ihn laut vor: „Hokus Pokus! Wind bleib Still!“ Da hörte der Wind auf zu toben und es wurde ganz ruhig.
Erleichtert wanderte nun der Prinz hinunter zu dem Tal. Dort wartete schon das silbrige Reittier. Ersetzte sich darauf und gab dem Pferd die Sporen. Nun ritt er den ganzen Weg zurück zu dem wunderschönen Schloss. Als er dort ankam hoben die Ritter dreimal ihre Schwerter um ihn zu begrüßen. Der König und die Königin umarmten voller Freude ihren Sohn. Dann bewunderten sie das schöne Pferd und der Prinz erzählte ihnen von seinem Abenteuer.
Eine Prinzessin aus dem benachbarten Königreich hörte auch zu. Beide sahen sich an und verliebten sich ineinander und sie beschlossen zu heiraten. Da wurde ein großes Hochzeitsfest gefeiert. Das Brautpaar war schön geschmückt und sie saßen in der silbernen Kutsche, die mit goldenen Zeichen verziert war. Und das silbrige Pferd zog sie durch das jubelnde Volk.
Die Ritter von dem bunten Schloss, sie wussten nun wo die anderen Pferde waren und kannten den Zauberspruch. Ein jeder von ihnen zog los und holte sich ein schönes Reittier. Von ihren Abenteuern aber berichte ich euch ein anderes Mal.
„Märchen im Westpark“
Eine Geschichte gemeinsam mit den Kindern erfunden, mit Svetoslava Manolova, der Märchenerzählerin.
München, Samstag, den 24.08.2024